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Logo Matthias Döll

Jobsharing? Viel mehr als ein Experiment!

Lange Zeit wurde Jobsharing als exotisches Teilzeit-Experiment angesehen, welches vorwiegend für Frauen eine Möglichkeit für den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt bietet. Doch Jobsharing ist weit mehr als das: Es optimiert Teilzeitarbeit und ist auch in Führungspositionen (sogenanntes Top-Sharing) erfolgreich möglich.

Babyboomer, Generation X, Millennials, Generation Z – jede Generation hat ihre eigenen Erwartungen und stellt andere Anforderungen an den Arbeitsmarkt. Jobsharing ist ein innovatives Modell und ermöglicht Karriere mit Teilzeitpensum unabhängig von den Gründen, die für ein reduziertes Arbeitspensum ausschlaggebend sind. Dementsprechend ist Jobsharing ein attraktives Angebot für ältere Mitarbeitende, um sie länger im Arbeitsmarkt zu halten, aber auch für die jüngere Generation, die zusätzliche Freiheiten wünscht.

Häufig kommt Jobsharing ins Spiel, wenn mehr Flexibilität erforderlich ist, es kann aber auch im aktuellen Umfeld des Fachkräftemangels eine sinnvolle Alternative bieten. Erfreulicherweise nimmt die Anzahl der Stellenangebote stetig zu, sie verharrt jedoch auf einem vergleichsweise tiefen Niveau.

Dr. Sandra Hedinger, Head Public Relations & Public Affairs, hat das Jobsharing-Modell über mehrere Jahre erfolgreich praktiziert und weiss, warum Jobsharing eine lohnende Alternative für jedes Unternehmen sein kann. Hier die wichtigsten Vorteile aus Ihrer Sicht:

  • Die Qualität der Arbeit wird deutlich gesteigert, da man nach dem 4-Augen-Prinzip arbeiten kann
  • Man gewinnt einen Sparring-Partner mit anderem Blickwinkel und Erfahrungshintergrund, dieser Austausch führt zu besseren Lösungen für das Unternehmen
  • Ferienabwesenheiten und Krankheitsausfälle sind fast immer abgedeckt
  • Doppelte Arbeitserfahrung, Wissen und Motivation fliessen in die gleiche Position
  • Die Verhandlungsposition in anspruchsvollen Situationen oder bei Krisen wird gestärkt, da zwei Mitarbeitende geeint auftreten

Jobsharing ist nicht für jede Position im Unternehmen geeignet. Wird eine Funktion nach sorgfältiger Abwägung in diesem Modell besetzt, entsteht dem Unternehmen ein deutlicher Mehrwert. Einige kleinere Hürden muss man im Jobsharing allerdings meistern, um erfolgreich zu sein. Die Jobsharing-Partnerinnen müssen ihre Schnittstelle und somit den Informationstransfer gut managen können, um nach aussen als eine Stimme zu agieren und als solche wahrgenommen zu werden. Auch eine gute Organisation und ein gemeinsames Ablagesystem sind wichtig für eine reibungslose Zusammenarbeit. Ideal ist eine Aufteilung in zwei 60%-Stellen. Dadurch sind die Übergänge sauber geregelt und es besteht die Möglichkeit gemeinsam an Projekten zu arbeiten. «Das Unternehmen bekommt viel mehr zurück als die zusätzlichen 20% Kosten bei einem 60/60 Jobsharing», davon ist Frau Dr. Sandra Hedinger überzeugt. Hier ihre Tipps für zukünftige Jobsharing-Partner oder Jobsharing-Partnerinnen:

  • Der Jobsharing-Partner sollte nie als Konkurrenz wahrgenommen werden, sondern als Erweiterung der eigenen Fähigkeiten
  • Voraussetzung ist eine offene Persönlichkeit, die auch einmal loslassen oder sich zurückziehen kann, um der Partnerin den Vortritt zu lassen, denn schliesslich agiert man als Team und wird als solches auch beurteilt
  • Um ein eingespieltes Team zu werden, braucht es etwas Zeit und Vertrauen. Hat man das geschafft, sind die Erfolgsaussichten als Duo auch in Bewerbungsprozessen grösser. Trotzdem ist es ratsam, sich zudem einzeln zu bewerben
  • Firmeninterne Interessenten bieten eine gute Gelegenheit, um mit Jobsharing anzufangen und das Modell im Unternehmen auszuprobieren

Wie sieht die Situation bezüglich offener Stellen bei Ihnen aus? Gibt es Positionen, die Sie auch im Jobsharing besetzen und dadurch Ihre Optionen um gut qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten erweitern könnten? Wagen Sie den Schritt, den aus dem Jobsharing entstehenden Mehrwert für Ihr Unternehmen zu erschliessen.

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